„Der Deutschorden im Hegau u. Bodenseegebiet“
Am Dienstag, den 06. Mai 2025 referierte Helmut Fluck über den Deutschorden im Hegau, Bodenseegebiet und im Linzgau Der Sprecher vom Seniorenarbeitskreis, Klaus-Peter Minge, konnte zu dieser Veranstaltung im Rathaus der Gemeinde Mühlhausen-Ehingen viele interessierte Gäste, Bürgermeister Patrick Stärk und den Referenten, Helmut Fluck begrüßen.
Bei der Belagerung der Stadt Akkon, im Jahr1190 errichteten norddeutsche Kaufleute ein Feldhospital. Das ist die Gründung des „Deutsch-Ordens“. Der Deutschorden wurde im Rahmen der „Kreuzzüge“ gegründet. Er hatte die volle Unterstützung des Papstes und Kaisers.
Im Vorfeld des Vortrags erklärte Helmut Fluck die Begriffserklärungen zur Gliederung des Deutschordens, damit diese für die Zuhörer auch verständlich waren. Kommende, wurden die Niederlassungen der Ritterorden als Kommende oder Komturei bezeichnet. Die Ballei (historisch auch Balley) bezeichnete etwa ab dem 13. Jahrhundert einen Verwaltungsbezirk oder eine Ordensprovinz eines Ritterordens, mit meist mehreren Prioraten (Komtureien und Kommenden). Die Ballei ist wahrscheinlich der Verwaltungsorganisation Siziliens nachempfunden und hat ihre Wurzeln im Beamtenstaat der Normannen.
Der Deutschorden im Hegau und am Bodensee-Komtur Altshausen - Kommende Mainau- von 1488 – 1805. Der Deutsche Orden fasste im Bodenseeraum in der Mitte des 13.Jahrhunderts Fuß, als er die Burg Altshausen erwerben konnte, die zu einer Kommende und später zum Sitz des Landkomturs des Ordens wurde. Die Kommende Mainau gehörte zur Ballei Elsass und Burgund. Der Landkomtur, welcher der direkte Vorgesetzte des Komturs war, saß in Altshausen. Die Kommende Mainau gehörte zur Ballei Elsass und Burgund. Der Landkomtur, welcher der direkte Vorgesetzte des Komturs war, saß in Altshausen.
Besitzungen im Hegau – Vogtei Blumenfeld. Weitaus bedeutender war jedoch der Zugewinn aus dem Jahr 1488 im Hegau. Komtur Wolfgang von Klingenberg gelang hier der Ankauf der Herrschaft Blumenfeld (mit Beuren am Ried, Epfenhofen, Leipferdingen, Watterdingen und Weil, Hinter-Tengen (mit Tengen-Hinterburg), Büßlingen, Nordhalden, Talheim und Teile von Uttenhofen), und Teggenhofen, die er aus dem Besitz seiner Familie herauslöste. Die Herrschaftssymbole an den Gebäuden der ehemaligen Vogtei Blumenfeld sind heute noch zu sehen. Nach über 200 Jahren begab sich Helmut Fluck auf Spurensuche. Im Schloss Blumenfeld war von 1806 bis 1867 das Bezirksamt und das Amtsgericht untergebracht. Das Schloss wurde in den 1980er Jahre renoviert. Es diente bis 1972 als Alten- und Pflegeheim.
Zum Abschluss des Vortrags zeigte Helmut Fluck noch die Herrschaftssymbole wie die Sühnekreuze, Tatzenkreuze und Grenzmarkierungen. Auf einem verhältnismäßig kleinen Gebiet und innerhalb der ehemaligen Vogtei Blumenfeld lassen sich acht Scheibenkreuze ausmachen, die vermutlich an Durchgangstrassen standen. Sie sind alle bis auf das Hilzinger Fragment aus Randengrobkalkstein gearbeitet, haben die gleiche Form und sind von der Größe her identisch. Symbole, Grenzzeichen und Herrschaftszeichen konnten in größerer Stückzahl hergestellt werden. Sühnesteine sind eher Einzelanfertigungen und meistens noch mit den Mord- oder Tatwerkzeugen gekennzeichnet.
Diese Veranstaltung, bei dem die Zuhörer aus Mühlhausen-Ehingen und Umgebung vieles über die Kulturgeschichte vom Deutschorden im Hegau, Bodenseegebiet und im Linzgau erfahren haben, konnten auch Fragen stellen, was ausgiebig genutzt wurde.
Bürgermeister Patrick Stärk und Klaus-Peter Minge bedankten sich bei Herrn Helmut Fluck für sein hervorragendes Referat.
Seniorenarbeitskreis Mühlhausen-Ehingen
Klaus-Peter Minge