„Der Bauernkrieg im Hegau vor 500 Jahren“
Am Mittwoch, den 29. Oktober 2025 referierte Prof. Dr. Rainer Luick über den Der Bauernkrieg im Hegau im Hegau. Der Sprecher vom Seniorenarbeitskreis, Klaus-Peter Minge, konnte zu dieser Veranstaltung im Rathaus der Gemeinde Mühlhausen-Ehingen viele interessierte Gäste, Bürgermeister Patrick Stärk und den Referenten, Prof. Dr. Rainer Luick begrüßen.
Mit den Ereignissen im Jahr 1524 begann ein Aufruhr, der in Folge weite Teile Mitteleuropas erfasste und der als Deutscher Bauernkrieg bezeichnet wird. Oftmals waren wohl mehrere Gründe: die wirtschaftliche Not und soziales Elend, Schwierigkeiten, gegenüber Grund-, Leib- und Gerichtsherren Recht zu erhalten, und nicht zuletzt Missstände in Adel und Klerus.
Der Beginn der Bauernaufstände im Hegau und damit insgesamt in Süddeutschland war zur Hilzinger Kirchweih am 2. Oktober 1524. Mehr als 1000 TeilnehmerInnen waren beim Zug von Hilzingen nach Riedheim, der am 10. Oktober 1524 stattfand. Die Ausbreitung der Bauernaufstände 1524/1525 betrafen den Südschwarzwald / Hegau, Hilzingen, Oberschwaben, Elsass, Franken, Thüringen, Südlicher Oberrhein, Bregenzer Wald / Tirol / Salzburg und Sachsen.
Nach der Niederlage der Hegauer Bauern im Juli 1525 bei Hilzingen, musste diese als Teil der Bestraf die große Glocke in der Kirche abhängen und diese nach Bregenz schaffen. Dort wurden die 50 Bauern ohne weitere Anhörung an einer Allee erhängt. Die sogenannten Memminger Artikel sind im Bürger- und Bauernkriegsmuseum in Hilzingen ausgestellt. Die 10 Artikel fassen die Forderungen der südwestdeutschen Vertreter der ländlichen Bevölkerung beim Bauernparlament in Memmingen zusammen.
Zum Abschluss des Vortrags zeigte Rainer Luick noch ein interessantes Detail zum Bauernkrieg, die Mühlhausener Beschwerdeschrift vom 22. November 1524, wie folgt: Es werden detailliert Missstände beschrieben und ein Rechtstag gefordert, der aber nie stattfindet
Das Mühlhausener “Scharmützel“ vom 10. Februar 1525:
Georg III. Truchseß von Waldburg beschloss am Dorf Mühlhausen ein Exempel statuieren, um die Bauern im Hegau wieder zu unterwerfen.
Am 10. Februar 2025 zog GTWZ mit ca. 250 Mann von Villingen nach Mühlhausen, fand aber keine Männer mehr im Dorf vor
“Die von Mühlhausen sind wol zur Hälfte weg und stecken so voller Krieg, das sie oben überlaufen“.
Er forderte die Frauen auf, ins Bauernlager nach Watterdingen zu gehen und ihre Männer zur Bestrafung zurückzubringen, allenfalls würden man deren Häuser anzünden.
Ca. 800 Bauern mit Reitern rückten darauf auf Mühlhausen vor und verwickelten die Truppe von GTWZ in ein kurzes Gefecht, die daraufhin in Richtung Stockach flüchteten.
Diesen Originalbrief kann im Landesarchiv BW, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, H 54, Bücher 16 angesehen
Der Vortrag wurde per Video aufgezeichnet und wird in demnächst veröffentlicht und kann dann online angeschaut werden. Zu finden ist das Video in der web-site https://www.senioren-muehlhausen-ehingen.de/pc-senioren/mediathek.
Diese Veranstaltung, bei dem die Zuhörer aus Mühlhausen-Ehingen und Umgebung vieles über die den Bauernkrieg im Hegau vor 500 Jahren erfahren haben, konnten nach dem Vortrag auch Fragen stellen, was ausgiebig genutzt wurde.
Zum Abschluss der Veranstaltung bedankten sich Bürgermeister Patrick Stärk und Klaus-Peter Minge bei Herrn Prof. Dr. Rainer Luick für sein informatives Referat.
Seniorenarbeitskreis Mühlhausen-Ehingen
Klaus-Peter Minge
